Am Samstag fuhr ich mit der Tram bei Wind und Regen nach Benidorm. Leider wurde da das Wetter nicht wirklich besser. Ich wollte mir die Stadt aber wenigstens einmal etwas anschauen und so stieg ich an der Station aus.
Bevor ich jedoch überhaupt den Bahnhof verlassen konnte, stand ich vor meinem
ersten Problem: ich konnte den Bahnhof nicht verlassen.
Auf dem Hinweg von Benidorm nach Calpe hatte ich mir ein Ticket für beide Richtungen gekauft. Leider war das aber nur 24 Stunden gültig. In Calpe hatte das kein Problem dargestellt und ich hatte sogar extra den Herren am Ticketschalter gefragt, ob ich denn auf der Fahrt kontrolliert würde und ich ein neues Ticket bräuchte. Die Antwort war nein.
Was ich nicht wusste war, dass nur auf der Strecke von Benidorm nach Calpe die Fahrkartenautomaten im Inneren der Trams und die Bahnsteige offen waren. Für den Rest des Tramnetzes gab es andere Wagons und man konnte die Bahnsteige nur mit gültigem Ticket über eine Drehtür betreten – und eben auch verlassen. Dementsprechend gab es natürlich auch auf meiner Seite keinen neuen Automaten, bei dem ich mir noch schnell eine gültige Fahrkarte hätte holen können. Es dauerte einige Zeit, bis ich da wieder raus kam, aber in der Zeit hatte ich wenigstens ein Dach überm Kopf.
Da es so stark regnete, beschloss ich, wirklich nur einmal durch die Innenstadt zu einem Aussichtspunkt zu laufen und da vielleicht bei einem Unterstand eine kleine Mittagspause einzulegen.
Die Innenstadt war auf den Fußwegen mit schönem gelben Steinen gepflastert. An der Ausrichtung der Läden konnte man sehr gut erkennen, dass der Tourismus die Stadt groß gemacht hat. Es gab einen Haufen kleiner Restaurants und Souvenirläden, aber leider waren sie bei dem Wetter trotz Ferienzeit und Wochenende kaum besucht.
Schließlich kam ich an die Küste. Die Aussichtsplattform befand sich von mir aus
auf der linken Seite. Zuerst kam ich an einem Denkmal zur Erinnerung an alle „im Meer umgekommenen“. Danach ging es ein paar Stufen hinauf. Das Pflaster änderte sich und nun stand ich auf einem
Schachbrettmuster. Bevor man zu der eigentlichen Plattform kommt, gibt es eine Art kleinen Hof, den Placa del Castell. Danach öffnete sich der Balkon
und man konnte über eine schöne Felsküste das Meer, naja, nicht ganz, eher das Nebelmeer sehen. An der Spitze ging ich die Treppe nach unten zu einer weiteren Plattform, von der aus man die
aufgewühlten Wellen, die viel Sand an um die großen Felsen spülten, noch aus der Nähe betrachten konnte.
Hätte es nicht durchgehend geregnet, wäre ich sicher noch länger geblieben. Aber an dem Aussichtspunkt gab es keine einzige überdachte Stelle und die nahegelegene Kirche hatte auch nicht offen. Also ging ich von hier aus wieder langsam zurück zum Bahnhof und kam zufällig genau pünktlich zur Tram dort an. Damit hatte ich in diesem Ort ungeplant genau eineinhalb Stunden verbracht.
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