Von Greymouth nach Franz Josef

Heute sollte ein ganz chilliger Tag werden. Unser einziges Ziel sollte die dreistündige Fahrt nach Franz Josef sein und auf dem Weg wollten wir überall anhalten, wo wir gerade Lust hatten.

Da wir einen langen Tag hinter uns hatten (und zum ersten Mal seit langem uneingeschränktes WLAN), kamen wir erst am frühen Nachmittag los. 

Nach etwa 50km kam auf unserem Navi ein See in Sicht und wir beschlossen, dort zu halten. Wie sich herausstellte, konnte man aber nur zu den See gelangen, indem man Eintritt bezahlte.  Der Lake Mahinapua hat nämlich einen eigenen Baumwipfelpfad und obwohl es nicht allzu überlaufen aussah und das Wetter herrlich war, war es uns die 28$ wirklich nicht wert. 
Unser erster planmäßiger Halt war das knapp zwanzig Kilometer südlichenlr gelegene Ross. Ein sehr kleiner Ort, bei dem aber die Ausgrabung von Neuseelands größten Goldnuggets ('Honorable Roddy'; 2,772kg) in 1907 für großen Wirbel sorgte. Natürlich gab es die normale Touristenattraktion, bei der man aus dem Flussbett Gold waschen konnte, aber das war nicht unser Ziel. Gleich daneben startete nämlich der sogenannte 'Water Race Walk', auf dessen Weg wir alte Mienengänge, Arbeiterhütten und einen historischen Friedhof passierten. Dieser einstündige Weg war leicht zu gehen und machte unglaublich viel Spaß, einfach, weil wir es nicht eilig hatten. 

Danach hatten wir eigentlich nichts mehr geplant. Es war einfach nur schön über die Straßen der Südinsel zu fahren; nicht so sehr wegen der Straßen, sondern wegen der Landschaft. Obwohl wir in Küstennähe waren, türmen sich steile grüne Berge um uns herum auf und wir verfluchten die engen Straßen, da man wirklich nirgends anhalten konnte. Als wir eine riesige Brücke über einem wunderbaren Fluss in Whataroa Valley überqueren hatten wir Glück, denn gleich danach ging ein Weg zu einem Aussichtspunkt ab. Der Fluss hatte reines blaues Wasser, das frisch aus den Glacieren kam. Die Steine am Ufer sahen marmor aus und der Sand im Flussbett schimmerte silbergrau. Einfach herrlich! Kein Wunder, dass sich gleich neben dem Aussichtspunkt auch ein Hubschrauberlandeplatz befand und Rundflüge über diese tolle Szenerie anbot.

Die Metallsäulen im Hintergrund sind übrigens die Überreste einer alten Eisenbahnlinie.

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