Heute fahren wir zum zweiten Mal nach Abel Tasman. Die Sonne schien und es versprach ein wunderbarer Tag zu werden. Perfekt für unsere Ganztages-Kajaktour! (wir ist übrigens Grace, eine Chinesin, die ich in Taupo kennen gelernt habe, Artikel folgen noch)
Wir hatten schon bei unserem letzten Besuch hier bei dem Kajakanbieter eingecheckt, sodass wir gleich weiter gehen konnten und unseren heutigen Guide Zak kennenlernten (übrigens ein ganz junger und gut durchtrainierter Typ :P). Zusammen mit fünf anderen stiegen wir in einen der Van’s, die ins zum Strand brachten. Da Ebbe war, stiegen wir dort alle in ein Wassertaxi, dass auf einem Anhänger hinter einem Traktor befestigt war und es über den Strand ins Wasser brachte. Danach waren zwanzig Minuten Bootsfahrt geplant um an den Zielstrand Onetahuti Beach brachte. Ich schreibe `geplant‘, denn es dauerte länger, dawir zwischendurch nicht mit Motor fuhren, da wir wirklich ganz nah an einer Delfinschule dran waren! Purer Zufall und pures Glück ☺
Am Stand angekommen gab es erstmal eine Einweisung ins Kajakfahren und der Ausrüstung. All unsere Sachen könnten wir wasserdicht verstauen und unsere Kameras und Wasserflaschen trotzdem griffbereit befestigen. Wir hatten vier Kajaks und die Teams waren schnell klar, denn wir waren drei Zweierreisegruppen und einer alleine (Alex), der dann mit dem Guide im Kajak saß. Ich saß hinten im Kajak, was bedeutete, dass ich mit meinen Füßen die Richtung steuern könnte und mich, wenns geht, beim paddeln an Grace orientieren sollte, denn wir sind schneller, wenn wir synchron paddeln.
Und dann ging es auch schon los, es war ziemlich ruhig als wir durch dieses unglaubliche Paradies paddelten.Trotzdem war es offene See und wir sollten später zu spüren bekommen, dass dieser Umstand es in sich haben kann. Unser erstes Ziel war die Insel Tongario, auf bei der wir zwar nicht anlegen durften, aber auch so konnte man die magisch idyllische Atmosphäre genießen; die Felsenriffe, die Vogelstimmen, kleine Seehunde, die sich in der Sonne sonnten und der unberührte Wald dahinter.
Nachdem wir die Insel umrundet hatten, kam Wind auf, sodass es immer schwerer wurde zu paddeln. Der Job als Hintermann wurde immer schwerer, denn erstens wurden unsere Paddelschläge immer unregelmäßiger und waren nicht mehr synchron und zweitens ließ sich das Kajak sehr leicht von der Strömung und weniger leicht von meinen Füßen lenken. Als Folge davon fielen wir als schwächstes und unerfahrenstes Paar immer öfter zurück, sodass wir schließlich Kajaks tauschten; ich rutschte nach vorn und bekam Alex als Steuermann und Grace setzte sich vor den Guide. Der Wechsel war wirklich bitter nötig, den der Wind wurde stärker und stärker. Bald wurde eins der anderen Kajaks mit einer Leine an Zak und Grace’s Kajak gebunden, damit unsere Gruppe wenigstens einigermaßen zusammen blieb.
Aber wir hatten es bald hinter uns und konnten ein wunderbares Mittagessen am Mosquito Bay genießen. Wir alle bekamen ein großes Sandwich, Brownies, Äpfel, Cookies, Kaffe Tee und Saft. Am Strand war der Wind nicht stark, sodass man alles wunderbar genießen konnten. Als kleines Pausenextra hatte Grace ihre Drohne mitgebracht, die nun über die malerische Landschaft flog und Fotos und Videos machte.
Es ging weiter und laut Zak hatten wir echt das schlimmste Wetter zum Kajaken, das man sich vorstellen kann, denn es wurde immer windiger. Ursprünglich hatten Grace und ich für den gestrigen Tag gebucht, aber als wir im Auto saßen hat es so geschüttet, dass wir die Tour verlegt haben. Also war die Tour heute die für uns angenehmere Entscheidung gewesen. Und für mich ist es das noch immer, auch wenn es im Regen vielleicht einfacher zu paddeln gewesen wäre, hätten wir Sonnenschein, sodass es wenn man sich umschaute wirklich schön war.
Der Wind war für den Rest der Fahrt nun so stark, dass sich teilweise wahre Wellenberge vor uns auftürmten und uns komplett durchnässten, wenn unser Kajak hineinkrachte. Ich hatte wirklich Glück mit Alex als Partner. Zusammen waren wir das stärkste Paar und so waren wir zum einen die ersten, die dem Wind in den Buchten entkommen konnten, zum anderen war es für uns nicht nur Arbeit durch die See zu paddeln, sondern es machte richtig Spaß. In einem Wasserpark müsste man für diese Art des nass werdens wahrscheinlich eine ganze Menge Eintritt zahlen ;).
Da wir die ganze Zeit ruderten, merkten wir nur durch das jetzt plötzlich warme Meerwasser, dass der Wind unsere nasse Haut komplett runterkühlte. Außerdem bekam ich immer mehr Angst, dass unsere Taschen mit Kameras, Uhren und Handys (die wir natürlich jetzt nicht mehr benutzten) irgendwann nicht mehr auf dem Kajak bleiben würden, aber die Taschen hielten.
Schließlich waren wir alle froh, als wir endlich die Zielbucht am Anchorage Bay erreichten. An den Stränden gab es kaum Wind und so konnten wir in Ruhe den Rest der Kekse und Äpfel genießen, während wir auf das Wassertaxi warteten, dass uns zurück zum Anfangspunkt bringen sollte.
Mittlerweile war die Flut da, sodass das Taxi bis zu einer Betonrampe fahren konnte, von der aus es wieder mit dem Traktor zurück zur Basis ging. Ich bin ziemlich froh, dass niemand ein Foto von uns in dem Zustand gemacht hat. Auf unserem Gesicht und unseren Armen war das Salzwasser getrocknet und auch unsere Haare strotzen vor Salz. Aber wir hatten nicht wirklich Zeit zum duschen, denn wir wollten heute noch die restlichen dreihundert km nach Greymouth schaffen, wo wir das nächste Hostel gebucht hatten. Glücklicherweise konnte die Rezeption dort uns einfach den Schlüssel hinterlegen, sodass wir nicht an deren Öffnungszeiten bis 8:30 gebunden waren (wir kamen erst um 10 an).
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