Um 7:30 beginnt meine vierstündige Reise von Auckland nach Paihia. Hab ich schon mal was über das Busfahren in Neuseeland erzählt? Es ist echt nicht angenehm. Die Straßen sind nicht direkt schlecht, aber sehr eng und kurvig und die Busse laut und schlecht gefedert. Wenn einem schon das ständige Dröhnen des Busmotors nicht (beim Schlafen) stört, dann zumindest die extremen Vibrationen der Wand und der Fenster, bei denen jedweger Versuch sich anzulehnen unweigerlich in Kopfschmerzen endet.
Paihia an sich ist eine sehr kleine Stadt, ein typisches Touristen-Strandörtchen. Der Name ist ein Mix aus Maori und Englisch. Es wird gesagt, dass die Siedler das Maori-Wort für 'gut' - 'pai' kannten, aber nicht 'platz', 'ort' oder ähnliches. Deswegen haben sie das Maori-Wort mit dem englischen Wort 'here' verbunden - > Paihia.
Als ich aus dem Bus ausgestiegen war und mich erstmal etwas orientiert hatte, hatte ich schon das Glück, auf meinen ersten Travel mate zu treffen. Im selben Bus mit mir war nämlich auch eine 18-jährige Britin, Jemima, angekommen und wir kamen ins Gespräch, da wir scheinbar die einzigen ohne direkten Plan nach dem Bus waren.
Wir verabredeten uns zum Mittagessen, nachdem jeder von uns eingecheckt hatte, um den Nachmittag zu planen.
Mein Hostelzimmer war ein gemischter Schlafsaal mit 3 Stockbetten. Es war nur noch ein oberes frei, das war aber gar nicht so schlecht, denn immer, wenn sich jemand oben bewegte, wurde der untere ziemlich durchgeschüttelt.
Wir beschlossen die sehr günstige Fähre zur größten Insel des Bay of Islands, Russell, zu nehmen und uns dort die kleinen Sehenswürdigkeiten und einen Aussichtspunkt zu genießen.
Der Aussichtspunkt erwies sich als nicht ganz so toll wie erwartet, aber der Wanderweg dorthin war wunderschön. Der Wald war toll und wir entdeckten auch eine riesige, rote Pflanze, die wir erst gar nicht zuordnen konnten. Später erfuhren wir, dass das eine Art Farngewächs war, die man sogar teilweise essen kann!
Obwohl Russell die größte Insel des Bay ist, ist sie doch noch recht klein. Eine Umrundung zu Fuß würde gerade mal 5h dauern. Dementsprechend hat auch der Hauptort nicht viel zu bieten. Ein touristischer Platz war zum Beispiel ein kleines Museum über die Geschichte der Insel (die Insel war einmal das 'Höllenloch' des Pazifik, Händler und vor allem Piraten trieben sich vor zweihundert Jahren auf der jetzt so idyllischen Insel herum).
Die andere kleine Attraktion war eine Kirche etwas weiter in der Insel drin. Diese Kirche ist die älteste Neuseelands! Auf kleinen Friedhof drum herum sind viele außerordentlich gut erhaltene und schöne Grabsteine mit Zahlen aus dem 19. Jahrhundert.
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