Ein Tag im narnianischen Meer

Heute gehts zu den Cathedral Coves. Nie gehört? Aber vielleicht gesehen. Dieser Abschnitt der östlich von Auckland gelegenen Coromandelküste ist unter anderem in 'Chroniken von Narnia - Prinz Kaspian von Narnia' oder in dem Musikvideo zu Macklemore's 'Can't hold us' zu sehen.

Eigentlich wollte ich dieses Wochenende für zwei Tage mit einer Organisation an die Coromandelküste fahren, das wurde aber am Freitag wegen zu geringer Teilnehemerzahl gekänzelt. Ich konnte allerdings zu einer 1-Tages-Tour einer anderen Organisation umbuchen. Treffpunkt 9 Uhr am Hauptbahnhof. Ich kam extra eine halbe Stunde früher, denn normalerweise beginnt die Tour um halb neun und ich war mir nicht ganz sicher, ob die Rezeption in der Hektik nicht einfach die falsche Uhrzeit gesagt hat. Aber es war niemand da. Genauer gesagt war auchvierzig Minuten später niemand da. Wie sich herausstellte war zwar die Uhrzeit die richtige gewesen, aber der Treffpunkt hatte sich geändert und meine Schule hat vergessen, meine Nummer weiterzuleiten, sodass mich die Organisation nicht erreichen konnte. Der arme Bussfahrer durfte dann nochmal vom Motorway umkehren und mich mitten in der Stadt auflesen.

 

Unser erster Stop war der Hot Water Beach an der östlichen Coromandelküste. Es war ziemlich windig, was etwas schade war, denn die Sonne wäre ansonsten warm genug gewesen. Der Sand war wieder superweich und das Meer türkis (aber kalt). Warum dann Hot Water Beach? Etwa 20cm unter dem Sand ist das Wasser bis zu 64°C heiß. Gräbt man sich einen kleinen Pool und mischt dort das Wasser mit dem Meerwasser, entsehen richtig coole Saunabäder. 

Nach einer leckeren Burgerpause ging es dann endlich weiter zu den Cathedral Coves. Wir würden wirklich exakt an dem Ort unseren zweiten Badestopp haben, an dem die Pevensie-Geschwister in Narnia landen. Da die Szenerie im Film die Küste eines magischen Landes darstellen soll, sieht sie da natürlich einfach nur märchenhaft aus. Und ich darf einen Tag in einem Märchenland verbringen!!!

 

Unser Parkplatz war direkt neben einer Aussichtsplattform, die uns einen unglaublichen Blick über das Türkise Meer und die grünen Felseninseln gab. Wir hatten zwei Stunden zur Besichtigung, minus der jeweils halben Stunde die wir für den Weg nach unten und zurück  brauchen würden, blieb uns also eine volle Stunde Strand. Hab ich gesagt weg nach unten? Die Küste war zwar unter uns, doch der Weg war nicht einfach nur bergab; der Pfad schlängelt sich ziemlich steil  hoch und runter,  mal zur Küste hin,  mal weg. 

Als wir den Pfad betreten laufen wir zuerst an etlichen Schildern vorbei, die über die Entstehung der Cathedral Coves und die Entwicklung der Region informierten. Ein bisschen später kamen die unerwarteten Tafeln: ‘New Zeeland world War I memorial forest’. Anscheinend war ‘Te Wao Whakamaumaharatanga’, der Wald durch den wir teilweise wanderten, gleichzeitig ein Denkmal. Viel mehr erfahre ich aber nicht,  denn weder unser Busfahrt weiß was darüber, noch mein Reiseführer. 

 

Endlich unten angekommen erwarten uns zwei wundervolle Strände. Warum zwei? Eine signifikante Felsformation bildet einen torbogenartigen kurzen Tunnel.  Bedingt durch die Flut, konnte man jedoch nicht trockenen Fußes auf die andere Seite gelangen. Das Resultat: Wir hatten den zweiten Strand so gut wie für uns allein☺. Wenn ich wir sage, meine ich übrigens mich und Lucas, einen anderen Kaplan-Schlüler aus Brasilien. Wir sind beide gleichzeitig in die Sprachschule angekommen und werden sie auch zur selben Zeit verlassen. 

 

Es war natürlich immer noch nicht das perfekte Badewetter, aber ich war überglücklich! Ich war an einem der schönsten Schauplätze aus einem meiner Lieblingsfilme und im es sah auch einfach genauso aus. Der höhlenartige Torbogen, das türkise Meer, selbst die hohe bewaldete Felswand im Hintergrund. Ok, bei letzterem wurde im Film noch eine Ruine animiert, aber das tut jetzt nix zur Sache😊. 

 

Die Strömung war nicht ganz so stark wie am hot water beach, ein weiterer Pluspunkt, und Lucas hatte eine, zumindest teilweise funktionierende GoPro. Man macht die tolle Fotos! 

 

Obwohl das also nicht der Trip war, den ich eigentlich wollte, hat er mir dennoch zwei wunderschöne Plätze an der Coromandelküste gezeigt, die ich ohne eine Organisation nicht besichtigt hätte. Allein deswegen hat es sich schon gelohnt!

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