Heute haben eine Freundin und ich einen Ausflug nach Matamata gebucht. Kein sehr bekannter Name oder? Aber Die Schafsfarm daneben kennt jeder! Naja, oder zumindest einen kleinen Teil davon. Als Peter Jackson nach einem Ort gesucht hat, an dem er den 111. Geburtstag von Bibo Baggins/Beutlin drehen konnte, hat er sich so in de Farm verliebt, dass er das ganze Auenland zwischen den Hügeln entstehen ließ.

Wir fuhren um viertel nach acht mit einem kleinen Shuttlebus von Auckland los und kamen nach zwei Stunden in Matamata auf einem Rasthof an. Nach einer kurzen Pause fuhren wir noch das restliche Stück zum Movie Set und gelangten als erstes natürlich zum Souvenir-Shop.
Danach ging es wieder in den Bus, denn das Set lag tiefer in den Hügeln drin. Während wir im Shop waren, hatte unser Fahrer unseren Guide geholt, sodass er uns schon auf dem Weg zum Set etwas erzählen konnte. Beispielsweise, dass die Schotterstraße, auf der wir fuhren, vor Drehbeginn nicht da war. Als klar war, dass die Farm der Drehort für das Auenland werden sollte, musste sie jedoch her, also bat der Regisseure Peter Jackson den neuseeländischen Staat um Geld. Das war jedoch nicht vorhanden, aber der Premieminister stellte stattdessen die neuseelaändische Armee zum Straßenbau zur Verfügung. Im Austausch für die Hilfe bekamen die Soldaten eine Rolle im FIlm und da der Oberst nach einer Rolle fragte, bei der seine Männer möglichst stark und furchteinflößend wirkten, stellten sie einen Großteil der Orks dar.
Bei der Tour durch Hobbinton lernten wir dann aber nicht so viel über den Film oder die Dreharbeiten, sondern, es war mehr eine Fotoshooting-Tour. Ist aber auch kein Wunder, schließlich kennen 42-50% aller Besucher weder eins der Bücher, noch einen der Filme. Ich habe mir aber ein paar der Detail-Geschichten gemerkt, die unser Guide uns erzählt hat. Peter Jackson, scheint nämlich einen Faibel dafür zu haben, Leuten aufwendige, langweilige, scheinbar unnötige Aufgaben zu geben, damit auch zwei Sekunden Hintergrundszenen perfekt sind.
Zum Beispiel wachsen im Auenland hauptsächlich Pflaumenbäume. Die neuseeländichen Plaumenbäme fand Peter Jackson jedoch nicht schön. Sie waren zu klobig und groß. Also ließ er Apfel- und Birnenbäume planzen und alle Blätter und Früchte abzupfen und durch Pflaumenblätter und -früchte ersetzen.
Auch gibt es auf einem der höchsten Hügel einen Baum, der allerdings nicht echt ist. Früher stand dort ein echter Baum, als aber "Der Hobbit" gedreht wurde, musste der Baum 60 Jahre jünger wirken. Also wurde der alte Baum gefällt und eine exakte Kopie des Baumes, nur in kleiner erstellt. Nun war Peter Jackson aber nicht mit der Blattfarbe einverstanen. Schließlich mussten die Blätter frischer und grüner wirken. Also durfte ein armer Tropf alle 200.000 (!) Blätter einzeln mit Farbe ansprühen.
Auch wurde für die Dreharbeiten ein kleiner Teich angelegt, in den aber leider dann Frösche eingezogen sind. Da die natürlich sehr laut sind wurden sie alle einzeln in einen anderen See umgesiedelt und nach dem Dreh wieder zurückgebracht.
Noch ein kleiner Funfakt am Rande: Als Sean Astin (Samwise Gamgee/Sam Gandschie) das Skript von "Lord of the Rings"/"Herr der Ringe" das erste Mal gelesen hatte, dachte er, er wäre der Held der Geschichte. Und da Helden immer super aussehen müssen begann er mit dem work-out. Als er nach 6 Monaten Training wieder auf Peter Jackson traf, teilte dieser ihm jedoch mit, dass er eigentlich einen kleinen dicklichen Hobbit darstellen sollte. Das bedeutete, dass er wieder auf sein altes Gewicht zurückkommen und sogar noch mehr zulegen sollte. Armer Sean.....
Am Ende der Tour bekamen wir alle ein Freigetränk im Green Dragon Inn, zum Beispiel einen köstlichen apple cidar. Ich hätte mir keinen besseren Tag für diese Tour aussuchen können. Das Wetter war unglaublich (Ich musste mir sogar meine Füße mit Sonnencreme einschmieren, sonst hätts mir die weggeprutzelt) und es ist Sommer. Das heißt überall hat es geduftet, nach Blumen, nach Sonne, nach allem möglichem. Einfach wunderchön.
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