Mein Stundenplan sah vor, dass meine Hauptklasse, die Advanced-class immer erst am Nachmittag stattfinden würde. Vormittags hatte ich freies Lernen oder - so wie heute - mein Wahlfach Speaking and pronunciation.
Das System in der Sprachschule ist anders als in der Schule darauf bedacht, dich so viel wie möglich reden zu lassen, damit die Lehrer so viel wie möglich von dir mitbekommen. Das heutige Thema war Reisen. Das heißt wir sollten mit so vielen wie möglich über unsere Traumreisen und schönsten Orte der Welt reden, Aber auch spezifische Fragen zu den einzelnen Heimatstädten beantworten, wie "Ist die Stadt sicher", "Was muss ich mir unbedingt anschauen?", "Soll ich Trinkgeld geben?". Es war wirklich interressant zu erfahren, wo es überall sauberes Trinkwasser gibt, und auch anders herum, das Gesicht, dass jemand aus Tokio oder HongKong macht, wenn du sagst, dass es bei dir zu Hause keine U-Bahn oder einen Zug innerhalb der Stadt gibt. Der Lehrer spricht während dieser Uebungen kaum, er steht nur da, hört zu und notiert sich, was ihm auffällt. Welche Wörter werden falsch ausgesprochen, welche Phrasen falsch benutzt. Wenn diese dann danach im Kursverbund besprochen werden profitieren alle davon und das Gespräch davor konnte trotzdem ganz ungestört geführt werden.
Am Nachmittag hatte ich meinen Hauptkurs mit gerade mal fünf anderen Mitschülern. Der Kurs macht richtig Spaß, da wir uns mit Grammatik und Vokabular beschäftigen, aber diese in einen spezifischen, interlektuell etwas anspruchsvolleren Kontext eingebaut werden. So haben wir zum Beispiel über verschiedene Arten Problemlösungen diskutiert oder sollten selbst Lösungansätze für das (wirklich gravierende) öffentliche Verkehrssystem in Auckland entwickeln.
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