Fish and Chips am Mission Bay und mein erster Versuch als Anhalter

Das Nachmittagsprogramm am Dienstag war Fish and Chips und Beachvolleyball am Mission Bay. Wir waren am Schluss ca. 50 Schüler, die mit einem der Lehrer von der Sprachschule losmaschiert sind. Auch wenn nur ein Bruchteil wirklich für Fish and Chips oder Volleyball mitgekommen ist, das Wetter war einfach zu traumhaft, um nicht an den Strand zu fahren.


Aus dem Beachvolleyball wurde eher ein grasvolleyball. Es war ziemlich windig, wie die meiste Zeit, sodass das Netz im Sand einfach nicht gehalten hat. Die Teams durften wir selber bilden und so gab es dann leider doch wieder sehr nationale Manschaften. Ich hab dann als kleiner Newcomer im brasilianischen Team mitgespielt und wir haben natürlich gewonnen ;)

 

Als sich die ganze Veranstaltung dann begann aufzulösen, begann das kleine Abenteuer "heimkommen". Von Mission Bay haben wir noch alle gemeinsam den Buss nach Britomark genommen, doch wie dann weiter war ein kleines Rätsel. Die öffentlichen Verkehrsmittel in Auckland sind furchtbar. Abgesehen davon, dass die Fahrpläne höchstens als Richtlinien angesehen werden, gibt es auch immer nur Teilpläne der öffentlichen Transportwege und nie wirkliche Uebersichten. Das heißt, man sucht sich seine Strecke irgendwie zusammen und hofft am Ende nicht doch noch den Anschluss zu verpassen. Der beste und schnellste Weg schien mir mit dem Zug nach Glenn Innes zu fahren, einem der Stadtteile von Auckland und von da aus den Rest nach Stonefield zu laufen (naürlich ging um diese Zeit kein Bus mehr dahin). Das hat auch alles soweit geklappt, nur nach dem Bahnhof in Glenn Innes musste ich mir den Weg nach Stonefield beschreiben lassen.

Nach vielleicht einem Kilometer kam mir nichts bekannt vor und zweitens liegt Stonefield in einem kleinem Tal, also musste es entweder schon von Weitem zu sehen sein, oder die Straße musste bergauf gehen. Da beides nicht der Fall war, suchte ich nach einer anderen Lösung. Ich stand gereade an einem Kreisel und da kam mir die Idee, mich doch einfach mitnehmen zu lassen. Ich konnte nicht allzu weit von Stonefield entfernt sein und all die Autos am Kreisel würden doch vielleicht etwas Zeit haben. 

Tatsächlich hielt vielleicht nach 20 Sekunden ein Auto an und ich stieg ein. Es war ein wirklich sehr netter Kerl (wie übrigens fast alle Neuseeländer), aber ich glaube, in dem Fall hat ihn mehr die Nettigkeit, als die Ortskenntnis dazu getrieben, anzuhalten. Er hatte keinen wirklichen Plan, wo er hin fahren sollte und da es immer dunkler wurde (es war schließlich schon kurz vor neun), konnte auch ich bald nicht mehr nach bestimmten Merkmalen Ausschau halten. Nach vielleicht einer viertel Stunde sah ich aber den Mount Wellington, der so etwas wie unser Hausberg ist, und bat, einfach darauf zuzuhalten. Ich wusste nun wo ich war (nämlich auf der falschen Seite des Berges) aber ich wusste auch, dass es ein riesen Umweg wäre, jetzt nochmal auf die andere Seite zu fahren (natürlich gab es auch da keine gute Straßenverbindung). Ich suchte mir also ein Haus aus, in dem ich "wohnte", um nicht sagen zu müssen, dass der guter Herr komplett falsch gefahren war und bedankte mich. 

Der Rest war einfach. ich war etwa auf halber Höhe des Mount Wellington und für Fußgänger ist es ein leichtes aud die andere Seite zu kommen - auch wenn Sandalen nicht umbedingt das passende Schuhwerk waren. Als ich später mit meinem Gastvater über den Weg von Glenn Innes nach Stonefield gesprochen habe, hat sich herasgestellt, dass ich eigentlich ganz richtig war, aber die Straße einfach zu kurvig war, um weit zu sehen.

 

Alles in Allem war es aber ein toller Abend. und auch die Fahrt per Anhalter hat eigentlich echt Spaß gemacht. Außerdem hatte ich so die Möglichkeit, die Aussicht vom Mount Wellington aus in der Nacht zu genießen. Da Auckland total flach ist, erlaubt es dir einen unglaublich weiten Blick in alle Richtungen

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