Ich gestehe, die Nacht auf Montag hab ich unglaublich schlecht geschlafen. Wie ein kleines Kindergartenkind, dass eingeschult werden soll und vor Aufregung, Vorfreude und ja, auch Angst nicht schlafen kann. Mein Gastvater hat mich netterweise zur Schule gefahren, da meine Gastschwester gleich auf die Schule daneben geht. Problem: ich bin eine halbe Stunde zu früh da.
Die Rezeption hat noch nicht auf und so muss ich eine halbe Stunden warten - vor etwas Unbekanntem echt nicht toll. Zum Glück war ich nicht der einzige fruehe Vogel. Nacheiner viertel Stunde kam noch ein neuer Schueler, der sich genauso fehl am Platz fuehlte wie ich. Er ist Brasilianer und wie ich spaeter herausfand, war gerade Brasilien-Saison, sodass das nicht allzu ungewoehnlich war. Nachdem wir uns an der nun endlich offenen Rezeption angemeldet und eine Art Starter-Mappe bekommen hatten, mussten wir wieder eine Stunde warten, bis es endlich in den ersten Klassenraum ging.
Die Zeit nutzten wir, um die Informationen in der Startermappe zu lesen. Neben einigen Event- und Busfahrplaenen, fanden sich darin ein Student-handbook (fuer einen Flyer ein echter Waelzer mit wirklich allen Informationen ueber die Sprachschule und ihre Konitionen und Hilfestellungen zum Unterricht, den Stundenplaenen und den Wechselmoeglichkeiten), ein Host-Familiy-Guide mit Verhaltensregeln und Konfliktmanagement-Anleitung und mehrere Zettel, die man ausfuellen und unterschreiben musste, also, dass man die Guides gelesen hat, sich an die Regeln halten will, etc.
Kaum im Klassenzimmer, kam auch schon der typische Schueleralptraum: ein Test. Auch wenn er natuerlich Sinn macht und nicht wirklich etwas von dem Test abhing, waren natuerlich alle Schueler gespannt. Der Test war ziemlich unspektakulaer. Wir bekamen zwanzig Minuten um in einem Brief von unserer Reise, den Erwartungen an die Sprachschule und unser kuenftiges Leben zu erzaehlen. Gleichzeitig wurden immer wieder Leute zu einem Sprachtest nach draussen gefuehrt und sollten da auch einfache Fragen zur Person, etc. beantworten. Der zweite Teil des Tests war am Computer: Grammatik, listening und reading. Hier konnte man im Anschluss gleich die Bewertungen des Computers sehen, der einen in den einzelnen Abschnitten und im Durschnitt einem internationalen Grad zuordnete und eine Statistik erstellte, auf welchem Level sich die Fragen und die jeweiligen Antworten bewegt haben.
Danach kam der wohl anstrengendste Abschnitt des Tages, bei dem ich, ich weiß nicht wie oft "ich weiss, das sind viele Informationen gleich am ersten Tag, aber das muss halt jetzt so sein" gehoert habe. Rundfuehrungen durchs Schulhaus und der Umgebung mit Mall, Busstation und Bahnhof, Einfuehrungen in das Computersystem und in die verschiedenen Unterrichtsarten, Clubs, Nachmittagsprogramme, Besprechung der Mappe, und und und...
......und natuerlich dann endlich die Stundenplaene! Ich muss im Test ziemlich gut abgeschnitten haben, denn ich bin in der advanced class gelandet - der hoechsten Stufe.
Die Gruppe von Leuten, mit der ich heute unterwegs war, war kein guter Nationalitaetenmix. Neben den fuenf Brasilianern, drei Franzosen und zwei Deutschen, wirkten die eine Japanerin, und die zwei aus Korea und Saudi Arabien etwas verlassen. Aber das sollte ja schliesslich nicht meine letztendliche Klasse sein.
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